deutscher Bankmanager; ab 1959 Vorstandsmitglied, Vorstandssprecher 1969-1976 und AR-Vorsitzender 1976-1988 der Commerzbank; zahlr. weitere AR-Mandate
* 10. Dezember 1911 Bonn
† 27. Januar 1995 Mainz
Herkunft
Paul Jacob Ludwig Lichtenberg, kath., war der Sohn eines Bankdirektors.
Ausbildung
Nach dem Abitur (1933) absolvierte L. eine Banklehre in der Bonner Niederlassung der Commerzbank AG, der er sein ganzes Berufsleben hindurch die Treue hielt.
Wirken
L. war zunächst auf verschiedenen Posten der Commerzbank im Ruhrgebiet tätig. 1959 wurde er in den Vorstand der Bank berufen, 1969 wurde er dessen Sprecher. L., dem unternehmerischer Instinkt sowie ein ausgeprägtes Gespür für gesellschaftliche und politische Strömungen nachgesagt wurden, konnte als Mitglied und Sprecher des Vorstandes wesentliche Akzente setzen. So galt er als Architekt der europäischen Bankengruppe "Europartners", in der sich neben der Commerzbank die Banken Crédit Lyonnais, Banco di Roma und Banco Hispaño Americano zusammenfanden. L. wirkte auch maßgeblich an der Flurbereinigung im deutschen Realkreditgewerbe mit, ferner gehörte er zu den Befürwortern der Volksaktie und gab dem Investmentsparen wichtige Impulse. Als Kapitalmarktexperte war er 15 Jahre lang gewichtiges Mitglied des Zentralen Kapitalmarkt-Ausschusses. Bei der Commerzbank widmete er sich außerdem dem Ausbau des internationalen Finanzgeschäftes, das parallel zur Internationalisierung der Industrie immer wichtiger wurde. Schon frühzeitig sprach sich ...